Sehr geehrte Teilnehmende der 13. Sommerakademie,
Aktuelle Ereignisse wie die Covid19-Pandemie, die Flutkatastrophe im Ahrtal und nun der Ukraine Krieg zeigen uns, dass die Katastrophenmedizin kein Papiertiger ist, sondern insbesondere in länger dauernden Schadensereignissen Anwendung findet, nämlich dann, wenn die Anzahl verletzter oder erkrankter Patienten mit den verfügbaren personellen, materiellen und räumlichen Ressourcen nicht mehr beherrschbar ist. Ebenfalls haben uns die aktuellen Ereignisse vor Augen geführt, dass diese uns nicht nur im Zusammenhang mit humanitärer Hilfe im fernen Ausland beschäftigen, sondern Bedrohungen auch im eigenen Land, in direkter Nachbarschaft oder sogar weltweit auftreten. Ich freue mich daher, die Schirmherrschaft für die diesjährige Sommerakademie zu übernehmen.
Das Gesundheitssystem stellt im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge und für die Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung eine essentielle Säule dar. Die Akteure - zu denen auch Sie gehören - tragen dementsprechend eine ganz besondere Verantwortung sowohl bei der Alltagsversorgung der Bevölkerung, aber vor allem auch bei besonderen Ereignissen. Dies umfasst sowohl die präklinische als auch die klinische Versorgung von Betroffenen. Das BBK ist zuständig für den Zivilschutz in der Bundesrepublik Deutschland und hat dementsprechend einen wesentlichen Anteil am gesundheitlichen Bevölkerungsschutz. Exemplarisch möchte ich hier einige Aktivitäten nennen: Aktuell werden im BBK Forschungsprojekte zu katastrophenmedizinischen Leitlinien sowohl für die Präklinik als auch für die Klinik durchgeführt. Die Erfahrungen aus der Covid19-Pandemie haben uns gelehrt, dass eine Etablierung von Leitlinien nicht nur den medizinischen-fachlichen, sondern auch den rechtlichen, ethischen und sozialwissenschaftlichen Hintergrund beleuchten muss. Insbesondere bei kritischen Entscheidungen ist es darüber hinaus wichtig, den gesamtgesellschaftlichen Rückhalt zu haben. Dafür muss die Katastrophenmedizin der breiten Bevölkerung nähergebracht, erklärt und geschult werden, z.B. durch Erste-Hilfe- und Selbstschutz-Angebote, wie sie durch das BBK gefördert wurden und zukünftig auch wieder gefördert werden. Helfen Sie mit, die Katastrophenmedizin in Deutschland zu stärken und mitzugestalten! Genau dafür benötigen wir fachkundiges und gut ausgebildetes medizinisches Personal wie Sie! Nutzen Sie die Ausbildungsbreite dieser Veranstaltung, bilden Sie sich weiter und führen Sie fruchtbare Diskussionen mit Kolleginnen und Kollegen! Ich wünsche der 13. Sommerakademie einen guten Verlauf und wertvolle Impulse für die gemeinsamen Aufgaben im gesundheitlichen Bevölkerungsschutz.
Ralph Tiesler
Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Sehr geehrte Studentinnen und Studenten, sehr geehrte Mitwirkende,
ich freue mich, dass Sie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Sommerakademie nach Ulm gekommen sind. In den nächsten Tagen erhalten Sie das Rüstzeug für Situationen, von denen niemand
hofft, dass sie eintreten, und die doch geschehen. Ereignisse in den letzten Jahren wie das Hochwasser im Ahrtal oder der Ausbruch des Ukrainekriegs haben uns aber gezeigt, wie notwendig und
praxisnah Ihre Ausbildung ist.
Ich bin mir wohl bewusst, welchen Herausforderungen Sie sich im Ernstfall zu stellen haben. Die Bereitschaft, medizinische Hilfe in Ausnahme- und Notsituationen zu leisten erfordert ein hohes Maß an Professionalität und psychischer Robustheit. Ein herzliches Dankeschön für diesen für die Gesellschaft so wichtigen Dienst!
Ich wünsche Ihnen lehrreiche Tage und Ihnen allen, liebe Mitwirkenden und Helfenden, eine gute Zeit in Ulm. Ich würde mich freuen, wenn Sie dabei die Gelegenheit haben, die Stadt für sich zu entdecken und zu genießen.
Gunter Czisch
Oberbürgermeister der Stadt Ulm